HADES

Sachsen 1991. Im Zuge der Wiedervereinigung soll die eigens dafür gegründete Treuhand die Wirtschaft der ehemaligen DDR sanieren – mit vier Millionen Beschäftigten ist sie über Nacht zur größten Firma der Welt geworden.

Die undurchsichtige Abwicklung gerät jedoch zum Bankraub von innen – eine Melange aus westdeutschen Glücksrittern und ostdeutschen Wendehälsen bereichert sich in ungeahntem Maße und macht Helmut Kohls Versprechen von blühenden Landschaften-Ost auf ganz eigene Art und Weise wahr.

Um die Auswüchse dieses klüngelhaften Systems, auch als Sachsensumpf bekannt, einzudämmen, wird der junge Polizist Çan Riklis in das Dreiländereck zu Polen und Tschechien versetzt – eine brutale Mordserie führt ihn und seinen sorbisch-stämmigen Kollegen Vuk auf die Spur eines Kinderbordells im dicht bewaldeten Grenzgebiet. Schicht für Schicht legen die beiden ein tief in der sächsischen Provinz verfestigtes System aus gegenseitigen Abhängigkeiten und verstörender Gewalt frei, dessen Aufklärung Çan in den Abgrund seiner Seele führt wird.